Mundgeruch: Ursachen, Behandlung und Hausmittel
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Ein Fünftel bis ein Viertel der Weltbevölkerung leidet zeitweilig an deutlich wahrnehmbarem Mundgeruch, 6 % aller Menschen sogar ständig. Schlechter Atem ist nicht nur unangenehm für das Umfeld, für Betroffene kann er tückisch sein. Denn die Nase gewöhnt sich schnell an Gerüche und nimmt diese dann nicht mehr wahr. Nicht selten deutet schlechter Atem aber auch auf Erkrankungen des Mundbereichs hin. Die Ursachen können vielfältig sein und liegen zu mehr als 86 % in der Mundhöhle. Am zweithäufigsten sind Probleme im Hals-Nasen-Ohren-Bereich schuld und betreffen etwa jeden zwölften Patient. Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl derer, die an Halitosis leiden und Männer und Frauen sind gleichsam davon betroffen.
Welche Ursachen für Mundgeruch gibt es?
Generell teilt man Mundgeruch in zwei Hauptkategorien ein.
Transiente Halitosis
Der vorübergehende Mundgeruch ist meist ernährungsbedingt und tritt beispielsweise nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel wie Knoblauch oder Zwiebeln auf. Auch das Rauchen kann transiente Halitosis begünstigen. Überraschenderweise können sich auch Fasten oder ähnliche Extremdiäten nachteilig auf den Atem auswirken. Hier fällt die natürlich "Reinigung" durch die erhöhte Speichelproduktion beim Essen und die „Wischfunktion“ der Zunge weg. Die Ursachen des sogenannten „Morning Breath“ liegen zum einem in der fehlenden Selbstreinigung beim Schlaf. Verminderter Speichelfluss, verringerte Zungenbewegungen oder Austrocknen des Mundes tragen dazu bei. Transienter und morgendlicher Mundgeruch verschwinden schnell wieder und sind keinesfalls mit der echten Halitosis gleichzusetzen.
„Echter“ Mundgeruch
Die Gründe für echte Halitosis finden sich häufig in der Mundhöhle (intraoral) – mangelnde Mundhygiene, Auch Pilzerkrankungen, Tumore und Abszesse sind mögliche Übeltäter. HNO-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Ursachen außerhalb des Mundes (extraoral) – Mandelentzündungen sowie Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder des Rachens. Jedoch ist Mundgeruch HNO-Ärzten zufolge nur selten ein HNO-Problem.
Eine weitere, extraorale Ursache – Diphtherie – ist eine Infektion der oberen Atemwege. Sie geht häufig mit einem faulig-süßlichen Geruch einher.
Manchmal verursachen Arzneimittel schlechten Atem, zum Beispiel, wenn diesen den Speichelfluss beeinträchtigen oder Schwefel enthalten.
Auch der Magen kann ursächlich für Mundgeruch sein, ist aber mit unter 0,1% prozentual betrachtet als Ursache irrelevant.
Allgemeinerkrankungen sind ein weiterer Verursacher von schlechtem Atem – Diabetes, Bronchitis, Lungenentzündung, Entzündungen von Speiseröhre, Magen oder Lunge,Leber- und Nierenerkrankungen. Auch eine Störung der Darmflora kann hier ursächlich sein.
Verminderter Speichelfluss kann auch echte Halitosis begünstigen. Zu den Ursachen gehören systemische Erkrankungen, Medikamente (z. B. Anti Parkinson Mittel) oder die Zerstörung der Speicheldrüsen durch Bestrahlung bei Krebsbehandlung.
Häufig entwickeln ältere Prothesen oder Zahnspangen einen spezifischen Geruch. Dieser kann entstehen, wenn diese sich bei mangelhafter Reinigung mit geruchsauslösenden Stoffen „vollsaugen“.
Was können Sie gegen schlechten Atem tun?
Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnseide oder Dentalbürste, Zungenschaber, Mundspülung – die Mittel für gute Mundhygiene sind allgemein bekannt und sind in unseren anderen Artikeln bereits ausführlich beschrieben. Auch die professionelle Zahnreinigung gehört natürlich dazu.
Welche Hausmittel helfen wirklich gegen Mundgeruch?
Schnelle und zumindest vorübergehende Hilfe gegen vorübergehend schlechten Atem bieten einige Hausmittel wie Kaffeebohnen, Petersilienblätter oder Ingwer. Auch Naturjoghurt und Mundspülungen mit Zitronen- oder Limettenwasser sind beliebte Verbündete im Kampf gegen schlechten Atem. Gegen eine „echte", möglichweise krankheitsbedingte, Halitosis sind diese Mittel allerdings nahezu wirkungslos. Hier kann nur ein Arzt helfen und durch die richtige Diagnosis die entsprechende Behandlung einleiten.
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